Surinder Singh Bhinder

Surinder Singh Bhinder

Diese Welt kann sehr groß sein oder eben ganz klein – je nachdem, wie man sein Leben lebt. In den Straßen und Gassen des Kreuzeskirchviertels leben Geschichten weiter, die noch vielmals erzählt werden, bevor sie zu Ende geschrieben sind.
Die Geschichte von Surinder Singh Bhinder fängt in Indien an. Sie ist sehr reich an Ereignissen und Begegnungen. Sein Glauben steht im Zentrum all dieses Geschehens und bleibt die Achse seines Lebens.

Als sehr aktiver Anhänger der Sikh-Religion wird er in Indien verfolgt und flieht 1980 über Belgien nach Deutschland. Damals ist er ganz jung, ein Zwanzigjähriger mit viel Kraft und Entschlossenheit. Bald lernt er seine erste Frau kennen und heiratet sie nach sechs Monaten.

Deutsch bringt er sich selbst bei. Ein großer Teil seines Wortschatzes entsteht damals bei der Vorbereitung zur Führerscheinprüfung. Na und!? Man muss hart arbeiten, der Rest liegt in Gottes Hand - so lehrt es seine Religion. 

Und so macht es der junge Inder auch. Er arbeitet als Helfer und später als Koch in einem französischen Restaurant, integriert sich in europäisches Leben. Nach sechs Jahren macht er sich selbstständig und eröffnet ein Transportunternehmen.

Es bringt ihm kein Glück und nach einiger Zeit gibt er diese Tätigkeit auf, um einen Kurierdienst im Frankfurter Flughafen zu eröffnen. Diesem Unternehmen folgen ein Textilien-Handel und viele andere. Viele Projekte waren erfolgreich, manche sind misslungen – wie es halt im Leben ist.

Der Glauben macht es Surinder einfacher. Nicht nur, weil es ihn innerlich stärkt: Durch Kontakte mit Gleichgesinnten entstehen viele Freundschaften und durch Kooperationen eröffnen sich neue Möglichkeiten.

Er reist viel, wirbt für seine Religion auch in Ausland. So erweitert sich auch sein geschäftlicher Horizont. 2006 eröffnet er mit einem Partner einen Telefonkartenhandel in Griechenland. Lange sechs Jahre blüht das Geschäft, dann kommen die Unruhen in Athen, es geht zurück nach Deutschland. Hier ist längst seine Heimat, in Indien ist er seit seiner Flucht nie mehr gewesen.    

Heute leitet Surinder das im Kreuzeskirchviertel sehr bekannte Restaurant Taste it India.

Seine erste Frau ist längst gestorben, er ist zum zweiten Mal verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Das Leben geht weiter. „Wir können sowieso nichts ändern, das kann nur Gott allein. Wir können nur unser Leben leben und hart arbeiten.“

(Text und Bild von Agentur Kucherskyy "Special Content" - mit ganz besonderem Dank an Yevgeniy Kucherskyy für die wunderbare Zusammenarbeit.)
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